Wie wir arbeiten
Die von uns angebotene Beratungsdienstleistung lässt sich mit den Schlagworten Informationsvermittlung, Angstreduktion und Prozessbegleitung umschreiben. Der in Fachkreisen häufig gemachten Zweiteilung zwischen unseriösen Testknacker-Angeboten und seriösen Verkehrstherapien ordnen wir uns nicht unter.
Dies bedeutet nicht etwa, dass unsere Dienstleistung „dazwischen“ läge – wir unterstützen ausdrücklich den Grundgedanken der MPU als präventive Maßnahme zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit.
Unsere Arbeit besteht nicht in vordergründiger / oberflächlicher Testvorbereitung, ebenso wenig wie in klassischer Psychotherapie.
Wir bieten eine Beratungsdienstleistung an, die – auf den Einzelfall abgestimmt – sowohl informatorisch-beraterische Elemente zur Aufklärung über das gesamte „MPU-Verfahren“ als auch ggf. psychotherapeutische Elemente zur professionellen Aufarbeitung einer problematischen Vorgeschichte beinhaltet.
Gefahr und Nutzen von Aufklärung
Aufklärung birgt in diesem Kontext tatsächlich die Gefahr von Informationsmissbrauch (Optimierung einer „Lügestrategie“). Dies legitimiert jedoch unserer Meinung nach nicht die bewusste Vorenthaltung von Informationen.
Psychologisches Fachwissen darf kein Geheimwissen sein.
Erwachsenengerechte Aufklärung bezüglich Sinnhaftigkeit und Vorgehen in der MPU baut Angst vor der MPU ab und kann verhaltensmodifizierende Gedanken anregen und so zu konkreten Verhaltensänderungen motivieren.
An wen richtet sich unser Angebot?
Wir unterscheiden vor Beginn einer Beratung nicht zwischen Klient/innen, die die MPU einfach nur „bestehen“ wollen, und Klient/innen mit einer (ausgeprägten) Veränderungs- oder gar Therapiebereitschaft. Alle Kraftfahrer, die ihre Fahrerlaubnis verloren haben, haben ein Recht auf sachliche, nicht moralisierende Aufklärung, erwachsenengerechte Behandlung und nicht zuletzt Selbstbestimmung. (Aufgrund der Erfahrungsberichte unserer Klienten über die Behandlung durch manche MPU-Gutachter/innen / Kolleg/innen halten wir es für notwendig, dies gesondert zu erwähnen.)
Persönliche Veränderungsmotivation auf Seiten der Betroffenen kann sowohl Voraussetzung als auch Ergebnis des Beratungsprozesses sein.
Die „Informationsmotivation“ vieler Betroffener wäre höher, wenn Fachleute die Schwelle für Betroffene nicht unnötig erhöhen würden, um sich selbst von „Testknacker-Angeboten“ zu distanzieren: „Sie haben durch Ihr Fehlverhalten Ihren Führerschein verloren. Wenn Sie sich nicht ändern wollen, können wir nichts für Sie tun!“ – So könnte man die Botschaft vieler durchaus seriöser Hilfsangebote auf den Punkt bringen. Auffällig viele Klient/innen berichten uns, dass sie in Beratungsgesprächen und Kursen im Vorfeld der MPU bei Fragen nach dem Vorgehen in der MPU sinngemäß mit der Antwort abgespeist wurden: „Wenn Sie ernsthaftes Interesse hätten, an Ihrem Problem zu arbeiten, würden Sie nicht solche Fragen stellen.“ Doch treibt genau diese Form der Klientenakquise bzw. -behandlung viele Betroffene in die Hände unseriöser Geschäftemacher, deren Angebote einfach klangvoller und unproblematischer erscheinen.