BASIS 98 – Verkehrspsychologische Dienstleistungen Berger & Moosmayer GbR

Mythen bzw. unzutreffende Auffassungen in Bezug auf „erfolgversprechendes“ Verhalten im psychologischen Gespräch im Rahmen der MPU

Mythos Nr. 15: „Ich muss nur wissen (und sagen), was der psychologische Gutachter hören will – dann bekomme ich ein positives Gutachten!“

Beim psychologischen Gespräch im Rahmen der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung geht es nicht um „richtige“ Antworten, sondern um die glaubhafte Vermittlung der individuell vollzogenen Einstellungs- und Verhaltensänderung. Diese Veränderungen sind nur dann glaubhaft zu vermitteln, wenn sie den Tatsachen entsprechen, d.h., wenn sie gelebt werden.

Mythos Nr. 16: „Wenn ich beim psychologischen Gespräch wenig (oder gar nichts) sage, kann ich auch nichts Falsches sagen. Dann muss ich ein positives Gutachten bekommen.“

Auch das Fehlen „falscher“ Antworten im psychologischen Gespräch ist nicht gleichzusetzen mit einer glaubhaften Vermittlung einer vollzogenen Einstellungs- und Verhaltensänderung. Die Beweislast für die vollzogenen Änderungen liegt beim Kandidaten. Aus wenigen oder gar keinen Äußerungen kann der Gutachter auch keine entlastenden Indizien herausholen.

Mythos Nr. 17: „Wenn ich mein Verhalten in der Vergangenheit gegenüber dem psychologischen Gutachter möglichst positiv darstelle, habe ich bessere Chancen, ein positives Gutachten zu bekommen!“

Das psychologische Gespräch dient zur Ausräumung von Fahreignungszweifeln (Entlastungsdiagnostik), die sich auf die Zukunft beziehen (Verkehrsverhaltensprognose) und nicht zur rechtlichen oder moralischen Beurteilung von Verhaltensweisen in der Vergangenheit. Im Gegenteil, eine realistische Darstellung der persönlichen Vergangenheit zeugt für den psychologischen Gutachter von einer Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, die für angestrebten Einstellungs- und Verhaltensänderungen förderlich sein kann. Unter einer realistischen Darstellung ist in diesem Zusammenhang nicht eine übertriebene, „märtyrerhafte“ Selbstanklage gemeint.

Mythos Nr. 18: „Wenn ich dem psychologischen Gutachter klar mache(n kann), wie dringend ich den Führerschein brauche, habe ich bessere Chancen, ein positives Gutachten zu bekommen!“

Jeder, der zur MPU geht, braucht den Führerschein dringend.

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